Eierstockzysten, Text in Arbeit

Erbkrankheiten, 
· Teilweise oder völlige Sterilität kann unter der Wirkung eines rezessiven Gens zustande kommen.
· Seit 1914 kennt man den einfach rezessiven Zwergwuchs mit Wasserkopf, außerdem
   Augenmißbildungen
...
         Zyklopie = nur 1 Auge in der Mitte des Kopfes
         Mikrophtalmie = Kleinäugigkeit
         Anophthahnie = Augenlosigkeit
Letztere können sehr unterschiedlich und auch asymmetrisch ausgeprägt sein und sind nicht von nichterblichen Defekten phänotypisch ( = äußeres Erscheinungsbild) zu unterscheiden.
· Man erkennt gehäuftes Auftreten von überzähligen oder reduzierten Zitzen in manchen Stämmen. Normalerweise besitzen die Meerschweinchen nur 1 Zitzenpaar.
· An Haarabnormitäten, die als Spielform gezüchtet werden, kennen wir Angora-(Symbol 1 für Langhaarigkeit) und Rosettenhaar (Symbol R für Wirbelbildung, also dominant). Das Modifikationsgen m intensiviert, wenn es homozygot vorliegt, die Rosettenbildung.
· Von den Entwicklungsstörungen des Auges seien außer den bereits genannten, undurchsichtige Linsen und Strabismus (= undurchsichtig, schielen) genannt. Die Abnormitäten sind nicht durch einfachen Erbgang zu erklären. Man nimmt eine rezessive dimere (= 2 Allelenpaare bestimmen die Merkmale) Vererbung an.
· Tanzen, ähnlich wie wir es von Ratten oder Mäusen kennen, wird rezessiv vererbt (Symbol: wa). Die kranken Tiere sind taub und zeigen Kopfschütteln. Sie laufen in Kreisbewegungen.
· Brachydaktylie (= teilweise Verkürzung oder Fehlen der Zehe / Krallen) äußert sich in Reduktionen von Krallen und Zehengliedern an den Vorderzehen, Spaltzehen, Verwachsungen der Zehen. Zehenverkrümmungen u.a. Mißbildungen. Nur die Vorderfüße sind betroffen. Für den Grad der Mißbildungen sind Modifikationsfaktoren verantwortlich. Das Merkmal zeigt eine unvollständige Dominanz.
· Polydaktylie ist die häufigste Erbanomalie des Extremitätenskeletts

Polydaktylie hinten Normalerweise hat das Meerschweinchen vorn 4 und hinten 3 Zehen. Die Erbanomalie zeigt sich am häufigsten dadurch, daß hinten 5 Zehen auftreten können. Verschiedene Modifikationsgene wirken beim Zustandekommen in unterschiedlicher Weise zusammen bei der Polydaktylie. Außerdem spielen Milieufaktoren eine große Rolle. So sinkt der Prozentsatz der polydaktylen Jungen mit zunehmendem Älter der Mutter. Im Sommer werden nur wenig Mißgeburten geworfen; während der Wintermonate steigt die Zahl der Polydaktylen. In großen Würfen sind Tiere mit Überzehen relativ häufiger als in kleinen. In letzteren aber ist die Polydaktylie deutlicher ausgeprägt. Bei schneller Wurffolge sind die Überzehen kleiner als bei langsamer. Die Abnormität ist aber nicht nur auf die Hinterbeine beschränkt. Das mutierte Gen (Symbol: Px) verhält sich halbdominant. Die heterozygoten 5-Zeher haben ein größeres Geburtsgewicht als ihre Wurfgeschwister. Polydaktylie vorne

. Homozygote Px/Px sterben spätestens unmittelbar nach der Geburt. Ihre Beine sind verkürzt, das Schienbein fehlt, die Füße sind verbreitert und haben je 5-12 Zehen, die kurz und undifferenziert sind. Der Kopf solcher Tiere ist deformiert, das Zwischenhirn ist aufgetrieben. Gesichtsspalten sind häufig. Alle Organe sind mißgestaltet und sämtliche Tiere zeigen Kleinäugigkeit.
· 2 weitere Erbkrankheiten sind Otocephalie (= Ohrenköpfigkeit) und Epithelhypoplasie (= Unterentwickelte Organanlagen). Bei der Ohrenköpfigkeit handelt es sich um ein sehr vielgestaltetes Krankheitsbild. In leichten Fällen ist lediglich der Unterkiefer verkürzt, ein oder beide Nagezähne fehlen. Bei stärkeren Mißbildungen fehlt der Unterkiefer. Auch Defekte des Oberkiefers sind gleichzeitig anzutreffen. Besonders extreme Monstren haben am Kopf nur ein einziges median gelegenes Ohr oder sind ganz ohrenlos. Ohrenköpfigkeit wirkt letal. Sie trat in einem sehr fruchtbaren und vitalen Stamm auf.
Augendefekte führen zu Kleinäugigkeit, Cyclopie oder Augenlosigkeit. Im extremsten Falle stellt der Kopf nur ein rüsselartiges Gebilde ohne Gehirn und Körperöffnung dar. Weibchen sind doppelt so häufig betroffen wie Männchen. Alle die genannten Mißbildungen werden durch 1 Hauptgen verursacht, bei dem es sich um eine dominante Mutation handelt.
· Abschließend sei die Hypoplasie der Nebenschilddrüsen behandelt.
Erbkranke Meerschweinchen zeigen bald nach der Geburt Lähmungserscheinungen. Sie liegen auf der Seite, können die Beine nur langsam bewegen, drehen ihren Körper und machen Verrenkungsbewegungen beim Kopfheben. Ihre Versuche auf die Beine zu kommen, sind meistens vergeblich. Stellt man sie auf, so fallen sie bald wieder um. Schließlich ist die ganze Körperpartie samt Beinen gelähmt. Die Fortbewegung ist mehr ein Hoppeln als ein Laufen. Erschreckt man ein auf die Beine gestelltes Tier, so bekommt es einen epilepsieähnlichen Anfall. Infolge plötzlicher Versteifung der Beine springt es hoch, fällt zur Seite und sein ganzer Körper zeigt Schüttelbewegungen. Diese Krämpfe dauern nur kurze Zeit. Im Anschluß daran liegt das Tier ruhig auf der Seite und wird wieder "normal", d.h. zeigt das gewohnte Bild der Krankheit, welche innerhalb von 2 Wochen tödlich wirkt. Die Vererbung ist einfach rezessiv.
Mißbildungen sind allgemein bei Meerschweinchen sehr selten (um 0,05 % etwa), treten aber in machen Stämmen gehäuft auf.
Erklärung genetischer Begriffe, siehe unter Seite Genetik
Quelle:
Die Erbkrankheiten des Goldhamsters und Meerschweinchens, Deutscher Kleintierzüchter 11/1959 von G. Schmidt -

Erhaltungszucht,
bedeutet die reine Vermehrung von Tieren zur Erhaltung ihrer Art ohne auf besondere Kriterien wie Rassen oder Farbschläge zu achten. Sie wird gern unter Liebhabern praktiziert, die sich weniger mit Vererbung beschäftigen möchten, sich dafür um so lieber von ihren Zuchtergebnissen überraschen lassen.

Ersatzmilch (für die mutterlose Aufzucht),
Normale Kuhmilch gilt als unverträglich und ist von daher ungeeignet. 10- 12 %ige Kondensmilch ist jedoch verträglich, wenn man 1 Teil Kondensmilch mit 4 Teilen warmen Wasser verdünnt. Allerdings ist solch eine Mischung nur als vorübergehende Notmaßnahme gedacht, wenn man Neugeborene hat, deren Mütter aus irgendwelchen Gründen nicht säugen können (keine Milchproduktion) oder plötzlich verstorben sind, um den Jungen am Tag ihrer Geburt etwas Flüssigkeit zukommen zu lassen, damit ihr Verdauungssystem schon mal in Gang gesetzt wird, bis Geeigneteres besorgt ist. Möglich wäre zur Erstversorgung auch, stattdessen ein wenig Tee einzugeben. Leider gibt es im Handel keine spezielle Aufzuchtmilch für Meerschweinchen zu kaufen, so daß notgedrungen auf andere Alternativen zurückgegriffen werden muß. Von der Zusammensetzung her entspricht keines 100 %ig der Meerschweinchenmilch, weshalb man hier auf die positiven Erfahrungen der Züchter bauen muß.
Nachstehend eine Auflistung aller Produkte, mit denen Züchter bisher positive Aufzuchtergebnisse erlangten.
Was die Produkte für Katzen- und Hundewelpen angeht, am besten den Tierarzt fragen.
Empfehlenswerte Ersatzmilch Produkte:
Aptamil (für Menschen- Säuglinge)
Humana HN (für Menschen- Säuglinge)
Milupa SOM (für Menschen- Säuglinge)
Milumil Pre (für Menschen- Säuglinge)
Feline Concentration Instant Vetenarity Diet (Waltham ,Aufbaudiät für Katzen)
Whiskas Feline Milk Substitute Instant Diet (für Katzenwelpen)
Pedigree Canine Concentration Instant Diet (für Hundewelpen)


 
Autorin:
Thea PAAR   MFD BD e.V.
E-Mail: the roots@gmx.de
Co-Autorin: Dr.vet.med. Nicole JENTZSCH
Copyright (C) Thea Paar. Alle Rechte vorbehalten.
Aktualisiert: 2002-02-20