WILDE MEERSCHWEINCHEN
Felsenmeerschweinchen - Bergmeerschweinchen
- Moko (Kerodon rupestris)
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Bolivien und den Nordosten Brasiliens.
Die Tiere leben in Felsenhöhlen - und Spalten, sind als geschickte Kletterer
nicht nur auf Felsen, sondern auch auf Bäumen anzutreffen. Zudem unterwühlen
sie den Erdboden, um ihre Nahrung zu suchen.
Sie ernähren sich in der freien Natur von Blättern der Bäume und Grünpflanzen.
Ihre stark an das Klettern angepassten Füße haben ein starkes Sohlenpolster
und kurze Greifnägel, ähnlich den Chinchillas. Ein Bergmeerschweinchen ist in
der Lage meterhohe Sprünge auszuführen.
Adulte Tiere erreichen etwa ein Gewicht bis 1000 gr.
Mit einer erreichbaren Körpergröße von 38 cm sind sie die größte Meerschweinchen
Art.
Sie haben einen langen, schmalen Schädel und weiße Augenringe.
Die Fellfarbe ist eine Wildfarbe (Agoutizeichnung), gebändert in blass gelb
und schwarz, die Bauchfarbe inkl. der Kinnfarbe und Brustpartie tendieren von
einem extrem aufgehelltem gelb bis silbergrau.
Die Lebenserwartung von Bergmeerschweinchen liegt ähnlich wie bei den Hausmeerschweinchen
bei ca. 5 - 10 Jahren.
Das Geburtsgewicht des Nachwuchses beträgt 70 bis 80 gr.
Zwischen einem und vier Jungen werden pro Wurf geboren. Häufig kommen aber nur
zweimal jährlich ein bis zwei Junge auf die Welt. Bereits wenige Stunden nach
der Geburt können die Jungen klettern.
In Gefangenschaft erhalten sie das gleiche Futter wie die Wild- und Wieselmeerschweinchen.
Zusätzlich sollten den Bergmeerschweinchen mehr Äste und Blätter mit verfüttert
werden. Auch bei ihnen ist auf eine Vitamin C Zugabe zu achten. Bergmeerschweinchen
können ganzjährig bei trockener Unterkunft im Freien gehalten werden. Da die
Tiere gerne klettern, benötigen sie, wie die Chinchillas eine in die Höhe gebaute
Voliere, damit sie ihren Bewegungsdrang ausleben können. Die Voliere sollte
reich bestückt sein mit Stämmen und Ästen zum klettern. Baumhöhlen müssen ihnen
als Unterschlupf angeboten werden. In diesen Höhlen bringen sie auch ihre Jungen
zur Welt.
Es werden oftmals mehr männliche als weibliche Jungtiere geboren.
Zu sehen sind die Tiere in der Wilhelma Stuttgart und im Berliner Zoo.
Wildmeerschweinchen
(Cavia apereatschudii) oder Tschudi-Meerschweinchen.
Das Wildmeerschweinchen oder Tschudi- Meerschweinchen, ist die Stammart unserer
Hausmeerschweinchen. Es wurde nach dem Schweizer Südamerikaforscher Tschudi
benannt. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über zahlreiche Staaten in Südamerika:
Guayana, Venezuela, Kolumbien, Peru, Bolivien, Chile, Paraguay, Uruguay, Südbrasilien
Nordargentinien, Ecuador. Es kommt in sumpfigen Niederungen, Trockensavannen,
Grasland, Hecken und Buschland ebenso wie in den Anden bis zu Höhen von ca.
4000 bis 4500 Meter vor. Sie wohnen in Erdhöhlen, Felsspalten oder verlassenen
Tierbauten. Trampelpfade werden angelegt.
Die Wildmeerschweinchen leben in kleinen Rudeln von fünf bis höchstens zwanzig
Tieren. In den Rudeln wird nur ein adultes Männchen geduldet. Erwachsene Söhne
haben in der Gruppe keinen Platz. Sobald sie sich für das andere Geschlecht
interessieren, werden sie von dem Vater als Rivale angesehen und unter heftigen
Bissen aus dem Rudel vertrieben. Dies geschieht etwa in der 12. bis 16. Lebenswoche.
Als dämmerungsaktive Tier haben sie ihre Hauptäsungsphasen bei Sonnenauf - und
Untergang, sind in Gefangenschaft aber auch tagaktiv. Die Wildmeerschweinchen
ernähren sich in der Wildnis von Gräsern, Kräutern, Pflanzenrinde, Blättern,
Blüten, Früchten, Kakteen und anderen Pflanzenstoffen.
Der Körperbau ist schmaler, die Nase spitzer, die Hinterbeine länger und kräftiger
ausgebildet als bei unseren Hausmeerschweinchen. Die Ohren sind kleiner, rund,
zart und hoch stehend. Die Augen sind dunkel. Die Fellfarbe ist fahl gelbgrau
und schwarz gebändert (Agoutizeichnung), die Bauchfarbe fahl gelbgrau. Die Behaarung
ist rauer als die des Hausmeerschweinchens, die Grannenhaare länger und stehen
immer etwas in die Höhe.
Die Tragzeit der wilden Meerschweinchen beträgt 60 Tage, die des Hausmeerschweinchens
68 Tage.
Das Geburtsgewicht des Wildmeerschweinchens liegt bei 44 bis 70g, beim Hausmeerschweinchen
etwa 65 bis 120g.
Wilde Meerschweinchen bekommen ein bis vier Junge, das Hausmeerschweinchen ein
bis in seltenen Fällen sieben Junge. Die Jungen kommen voll entwickelt zur Welt
und können sofort nach der Geburt sehen, laufen und fressen. Sie werden 3 -
4 Wochen lang gesäugt. Zwei Stunden nach der Geburt ist die Mutter wieder paarungsbereit.
Das Gewicht des erwachsenen Wildmeerschweinchens beträgt 500 bis 600g, das des
Hausmeerschweinchens 750 bis 1200g.
Die Lebenserwartung des wilden Meerschweinchens beträgt ca. 5 - 6 Jahre, die
des Hausmeerschweinchens 5 bis 10 Jahre.
Auch die inneren Organen unterscheiden sich etwas bei den beiden Meerschweinchen
- Arten. Wildmeerschweinchen haben einen kleineren Magen, einen kürzeren Dünndarm
und einen kleineren Blind- und Dickdarm. Diese Veränderungen bei den Hausmeerschweinchen
entwickelten sich im Laufe der Domestikation durch das Füttern von gehaltvollerem
und saftigerem Futter als es den Wildmeerschweinchen zur Verfügung stand.
Wild- und Hausmeerschweinchen können sich miteinander paaren.
Allerdings sollte man von solch sinnlosen Kreuzungen zur Erhaltung der Art unbedingt
Abstand nehmen!
Aus vergangenen Testverpaarungen seitens anderer Züchter resultieren folgende
Beobachtungen: Ein Hausmeerschwein - Weibchen verpaart sich eher mit einem Wildmeerschwein
- Bock als umgekehrt. Die Jungen aus der F1 Generation gleichen alle in Verhalten
und Aussehen den Wildmeerschweinchen. Erst in der F2 Generation ist die Kreuzung
zu erkennen.
Wildmeerschweinchen sind recht bewegungsfreudig und benötigen in Gefangenschaft
möglichst geräumige Gehege, am idealsten wäre Volierenhaltung. Außenhaltung
ist bei guter Isolation (Schutzhaus, Wind- u. Regenschutz), ganzjährig möglich.
Die Fütterung in Gefangenschaft besteht aus: Sehr viel Heu, Obst / Gemüse (keine
blähenden Kohlsorten), Wiesengrün, ein wenig Kraftfutter, frische Obstbaumzweige
und Wasser. Meerschweinchen können kein Vitamin C selbst bilden, daher muss
stets auf eine Vitamin C reiche Ernährung geachtet werden. Vitamin C - haltige
Pflanzen sind z. B. Hagebutten, Orangen, Erdbeeren, Kiwi, Tomaten, Brokkoli,
Chinakohl, Fenchel, Kohlrabi, Paprika, Honigmelone, Löwenzahn, Mangold, Sauerampfer,
Spinat und Petersilie.
Bei der Haltung von Wildmeerschweinchen ist zu beachten: Vom
Kuscheln hält der wilde Vetter nichts!
Wildmeerschweinchen sind sehr flinke und scheue aber dennoch recht neugierige
Tiere. Zahme Tiere fressen zwar aus der Hand, lassen sich auch mal an Pfoten
und Gesichtsbereich streicheln, meiden aber alle weiter gehenden Berührungen
und sind von daher als Streicheltiere ungeeignet. Ähnlich dem Schockgefieder
bei Vögeln werfen sie bei Angreifen als Gefahrenschutz vor Fressfeinden Teile
ihres Rückenfells ab. Die Laufbewegungen der Wildmeerschweinchen sind schwungvoll
elegant. Sie verfügen über ein recht gutes Kletter- und Springvermögen (bis
75cm), steile Rampen sind selbst für Jungtiere im Alter von wenigen Stunden
kein Hindernis. Die Lautäußerungen sind im Allgemeinen ähnlich denen der Haus-
Meerschweinchen. Das normalerweise seltene "Chirpen" (Vogelzwitschern) ist bei
den Wildmeerschweinchen, besonders in den Sommermonaten, relativ häufig zu hören.
Verhaltensforscher vermuten hinter dem Chirpen eine Art von Konfliktlaut. Nach
meinen persönlichen Beobachtungen konnte ich das Chirpen bei meinen Tieren jedoch
in keinerlei Zusammenhang mit einer Konfliktsituationrkennen. Erfahrungsbericht
über Bock- Gruppen:
Jungböcke wurden im Rudel ihrer Eltern etwa bis zu einem Alter von 1/4 Jahr
von ihren Vätern toleriert und mussten spätestens dann separiert werden. Am
besten hatte sich bei mir bewährt, nicht mehr wie zwei Jungböcke miteinander
zu vergesellschaften. Stammen die Jungböcke aus demselben Rudel ist es unrelevant,
ob sie zum Zeitpunkt der Vergesellschaftung bereits geschlechtsreif sind oder
noch nicht. Will man 2 Böcke aus verschiedenen Rudeln vergesellschaften, sollte
zumindest einer von beiden noch nicht geschlechtsreif sein. Bei Haltung von
2 Böckchen miteinander, konnte ich auch später keinerlei Probleme beobachten,
d.h. die Freundschaft hielt dauerhaft an. Bei Haltung von 3 Böcken indessen
können sich u.U. Zwei miteinander gegen den Dritten verbünden, d.h. der Schwächste
unter ihnen wird von den anderen beiden attackiert und muss früher oder später
aus der Gruppe wieder herausgenommen werden. Das soziale Gefüge in Wildmeerschweinchen-
Rudeln ist nicht all zu stabil, es bleibt eine ständige Aufgabe des Halters
seine Gruppen gut zu beobachten und notfalls umzubesetzen. Ein Beispiel dafür
lieferte mir eine Vierer- Boygroup, in der ein Vater mit seinen 3 jüngeren Söhnen
zusammen lebte. Der Vater blieb lange Zeit Alpha - Bock und dieses Männer- Rudel
harmonierte wirklich gut. Als der Vater aber eines Tages schwer erkrankte, wurde
ihm seine Alphastellung von einem seiner Söhne umgehend streitig gemacht. Das
ganze Rudel begann untereinander heftige Machtkämpfe auszutragen, um eine neue
Rangordnung festzulegen. Aufgrund der Schwere der Auseinandersetzungen musste
diese Gruppe leider getrennt werden. Der Vater lebte von da an mit dem schwächsten
Glied aus dieser Boygroup zusammen, die zwei anderen Böcke kamen zu je einem
Weibchen. Anders war es nicht möglich gewesen. Auch für geschlechtlich gemischte
Rudel gilt, ist die Harmonie unter diesen Tieren gestört, sind tägliche Raufereien,
teils blutig endend, an der Tagesordnung. Die Aggressionen können sich bei den
Weibchen untereinander zeigen, sich aber auch mal seitens des Bockes gegen ein
einzeles Weibchen richten. Die nicht geduldeten Tiere müssen dann auf jeden
Fall aus dem Rudel herausgenommen werden, damit längerer Stress vermieden wird
und wieder Harmonie einkehren kann.
Wieselmeerschweinchen
(Galea musteloides)
Wieselmeerschweinchen - Arten:
Galea flavidens
Galea musteloides
Galea spixii
Das Verbreitungsgebiet dieser Tiere erstreckt sich über Argentinien, Bolivien,
Brasilien, Chile, Paraguay und Peru. In Trockensavannen und Gebieten mit Buschvegetation
leben sie zusammen in kleineren bis größeren Kolonien. Büsche und unbewohnte
Höhlen dienen ihnen als Unterschlupf.
Sie ernähren sich in der Natur von Gras, Laub, Rinden, Früchten, Wurzeln und
Samen.
Adulte Tiere erreichen eine Größe von 15 - 20 cm, bei einem Gewicht von etwa
400 bis 500g.
Nach einer Tragzeit von 53 Tagen bringen sie 1 bis 4 Junge, seltener auch mal
5, mit einem Geburtsgewicht von 40 bis 50g zur Welt.
Die Lebenserwartung liegt bei etwa 5 Jahren.
Wieselmeerschweinchen unterscheiden sich in ihrem Erscheinungsbild durch
folgende Eigenschaften von den Wildmeerschweinchen:
Sie sind im Gegensatz zu den Wildmeerschweinchen kleiner und kompakter im Bau,
etwas heller in der Wildfärbung, mit auffallend hellen Augenringen und auch
größeren Augen. Das Fell ist sehr weich, kurz und anliegend ohne herausstehende
Grannenhaare.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Anzahl der Zitzen. Wieselmeerschweinchen
besitzen vier, Wildmeerschweinchen nur zwei.
Am Unterkinn haben sie eine ca. 0,7 cm große Kahlstelle, hinter der sich eine
kleine Drüse verbirgt.
Wieselmeerschweinchen haben eine gelbe Zahnfarbe, die der Wilden ist weiß.
Wieselmeerschweinchen zeigen im Vergleich zu Wild- und Felsenmeerschweinchen
größere Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen, so dass auch
mehrere adulte Tiere des gleichen Geschlechts zusammen gehalten werden können.
Eines meiner Rudel bestand einst aus ca. 80 Tieren, in gleichstarkem Geschlechterverhältnis.
Dennoch lebten sie in friedlicher Einigkeit miteinander.
Nach neuesten Untersuchungen der Universität Münster, haben die Weibchen mehr
Junge und weniger Fehlgeburten, mit je mehr Männchen sie sich paaren. (Quelle:
Mannheimer Morgen, Seite 3, 27.2.01, Werner Koep).
Ist ein Weibchen brünstig, wird es oft minutenlang getrieben. Das Männchen legt
dabei sein Kinn auf den Rücken des Weibchens und treibt es durch das Gehege.
Dabei stoßen die Männchen ständig hohe Töne aus. Durch zeitweiliges Festbeißen
der Böcke im Rückenfell erleiden die Weibchen häufig einen mehr oder weniger
starken Fellverlust.
Wieselmeerschweinchen werden in Gefangenschaft um einiges zutraulicher als Wildmeerschweinchen,
was sicher ihrer großen Neugier und Spitzfindigkeit zu verdanken ist. Bereits
zahme Tiere erinnern von ihrer Zudringlichkeit ein wenig an Hörnchen. Besonders
wenn sich die Gehegetür öffnet und die Aussicht auf einen Leckerbissen besteht,
herrscht dichtes Gedränge an der Front. Sie lassen sich dabei durchaus auch
am Körper kraulen. Geöffnete Türen dürfen nie unbeobachtet gelassen werden,
da die Wieselmeerschweinchen durch unvorsichtig weites herausbeugen recht Absturz
gefährdet sind. Hörbare Laute geben Wieselmeerschweinchen nur selten von sich,
eigentlich nur dann, wenn sich Tiere im Rudel untereinander jagen, wobei die
Lautäußerungen völlig anders als die der Hausmeerschweinchen klingen. Gern wälzen
sich die Tiere auf Steinen, Sand oder glatten Unterflächen. Besonders häufig
konnte ich das Wälzen bei "Männchen" beobachten, entweder trat dieses Verhalten
bei ihnen mitten in einem Machtkampf mit anderen Böcken auf, nach dem Ausmisten
der Gehege oder des Öfteren auch mal so. Vermutlich könnte dieses Verhalten
ein Markieren ihres Reviers bedeuten?
Über den Tag verteilt haben Wieselmeerschweinchen mehrere Schlaf - und Wachphasen.
Von Haus- und Wildmeerschweinchen kennt man das "Zähneklappern" als Zeichen
von Erregung, dies kann man bei den Wieselmeerschweinchen nicht beobachten.
Bei Erregung trommeln sie stattdessen mit den Hinterfüßen.
Die Urinfarbe der Wieselmeerschweinchen ist recht dunkel und etwas rötlich.
Zu Abwehrzwecken untereinander und zur Reviermarkierung bedienen sie sich des
Harnspritzens.
Die Wieselmeerschweinchen bilden einen festen Familienclan, ein fremdes Tier
wird nur ungern geduldet, wenn nicht gar geächtet bzw. versucht zu verbannen.
Es gelingt somit nicht immer, in ein bestehendes Wieselmeerschweinchen- Rudel
einzelne oder mehrere Fremdtiere zu integrieren. Ein harmonisches Rudel zeichnet
sich durch ein ruhiges Leben miteinander aus, sie liegen zu Knäueln dicht bei-
und manchmal übereinander gekauert auf engstem Raum. Reine Böckchen - Gruppen
harmonieren in der Regel ebenso gut.
Haus- u. /o. Wildmeerschweinchen sind nicht mit dem Wieselmeerschweinchen kreuzbar,
daher könnte man sie theoretisch paarweise zusammenhalten ohne Nachwuchs befürchten
zu müssen. Da sich diese beiden Gattungen sehr im Verhalten voneinander unterscheiden,
wissen beide nicht allzu viel miteinander anzufangen, d.h. die Vergesellschaftung
von zwei Meerschweinchen aus ein - und derselben Gattung ist auf jeden Fall
geeigneter!
Die Wieselmeerschweinchen können ganzjährig im Freien gehalten werden. Dabei
ist zu beachten, dass ihre Gehege überdacht sind, um sie vor Nässe zu schützen.
Im Winter wird eine Plane als Windschutz an den Gehegen angebracht. Trotz großer
Vorliebe für Sonnenbäder, müssen sie vor allzu intensiver Sonnen- und Hitzeeinwirkung
-wie alle Meerschweinchen- geschützt werden. Werden Wieselmeerschweinchen im
Freilauf gehalten, ist zu beachten, dass die Tiere bei Gefahr und Angst aus
dem Stand bis zu 60 cm hoch springen können. Daher sollte der Freilauf nach
oben geschlossen sein. Wieselmeerschweinchen sind sehr bewegungsfreudig, benötigen
möglichst geräumige Gehege, mit Unterschlupf- und Klettermöglichkeiten. Ideal
sind auch Vorsprünge an den Gehegewänden zum hochspringen.
Gefüttert werden die Wieselmeerschweinchen wie die Wildmeerschweinchen, wobei
ihr Futterbedarf nicht so hoch ist. Auch hier ist auf ausreichende Vitamin C
Zufuhr zu achten. Ihrer ausgeprägten Nagewut kann man mit gelegentlichen Leckerbissen
wie hartes Brot oder frischen Obstbaumzweigen entgegenkommen.
Zwergmeerschweinchen
(Microcavia)
Zwergmeerschweinchen - Arten:
· M. australis
· M. shiptoni
· M. niata
Zwergmeerschweinchen leben in den Savannen und Trockenbuschgebieten Argentiniens,
Boliviens, Peru und Chile.
Die Nahrung besteht aus Gras und Blättern, Früchten oder auch fleischigen Pflanzen
über den sie ihren Flüssigkeitsbedarf decken.
Die Tiere haben ein Gewicht von 250 - 450g und eine Größe von 20 - 22 cm.
Die Tragezeit beträgt ca. 54 Tage bei ein bis drei (bis fünf) Jungtieren.
Das Geburtsgewicht beträgt 30 - 35g.
Über die Lebenserwartung werden in der Literatur keine Angaben gemacht.
Zwergmeerschweinchen sind in der Lage, niedere Büsche oder kleinere Bäume zu
erklimmen. Sie ähneln vom Aussehen her sehr den Wieselmeerschweinchen. Ihr wildfarbenes
Fell soll inkl. der Augenringe noch heller sein und die Augen sind noch etwas
größer. Sie haben ebenfalls vier Zitzen. Es gibt jedoch zwei recht markante
Unterscheidungsmerkmale, zum einen die Zahnfarbe, denn die Zwergmeerschweinchen
haben weiße Zähne und zum anderen fehlt ihnen die physiologische Kahlstelle
unter dem Kinn.
Es liegen mir keine Berichte über eine Haltung / Zucht in Gefangenschaft innerhalb
Deutschlands vor. Meinem Wissen nach werden diese Tiere vermutlich nirgendwo
in Heimtierhaltung gehalten, bzw. es sind bislang noch keine nach Europa importiert
worden.
Abbildungen von Zwergmeermeerschweinchen sind äußerst rar, darum möchte ich
an dieser Stelle auf ein Bild im Buch "Meine Meerschweinchen", von Peter
Beck, Kosmos- Verlag verweisen.
Autor: Karlheinz Müller Mannheim BRD http://www.theroots.de E-Mail: the_roots@gmx.de |
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